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"Ein Lied der menschlichen Stimme erhält sich länger als das Lied der Vögel. Wort überdauert allen Reichtum und allen glanz dieser Erde."
Hanno Behrens


Hier findest du eine kleine Auswahl an Kommerslieder. Diese werden an Kneipen und Kommersen - meist - in Begleitung einer "Bierorgel" (Klavier) gesungen.

Hier sind wir versammelt (Ergo bibamus)

1.
Hier sind wir versammelt zu löblichem Tun,
drum Brüderchen, ergo bibamus!
Die Gläser, sie klingen, Gespräche, sie ruhn;
beherziget: ergo bibamus!
Das heißt noch ein altes, ein tüchtiges Wort,
es passet zum ersten und passet sofort
und schallet ein Echo, vom festlichen Ort,
|: ein herrliches: ergo bibamus! :|

2.
Ich hatte mein freundliches Liebchen gesehn,
da dacht ich mir: ergo bibamus!
Und nahte mich traulich, da ließ sie mich stehn;
ich half mir und dachte: bibamus!
Und wenn sie versöhnet euch herzet und küß t,
und wenn ihr das Herzen und Küssen vermiß t,
so bleibet nur, bis ihr was Besseres wiß t,
|: beim tröstlichen ergo bibamus! :|

3.
Mich ruft mein Geschick von den Freunden hinweg:
ihr Redlichen, ergo bibamus!
Ich scheide von hinnen mit leichtem Gepäck,
drum doppeltes: ergo bibamus!
Und was auch der Filz von dem Leibe sich schmorgt,
so bleibt für den Heitern doch immer gesorgt,
weil immer dem Frohen der Fröhliche borgt;
: drum, Brüderchen, ergo bibamus! :|

4.
Was sollen wir sagen zum heutigen Tag?
Ich dächte nur: ergo bibamus!
Er ist nun einmal von besonderem Schlag,
drum immer aufs neue: bibamus!
Er führet die Freude durchs offene Tor,
es glänzen die Wolken, es teilt sich der Flor,
da leuchtet ein Bildchen, ein göttliches vor,
|: wir klingen und singen: bibamus! :|

Mainz am Rhein

1.
Mainz am Rhein du ewig junge Stadt des
Frohsinns und des Weins. Vielgerühmt und oft
besungen, birgst den Musensohn wie einst.
Häuser, Kirchen sind in Trümmer, wie es dir
so oft geschah.
Heiß geliebt wirst du noch immer, Aurea Moguntia

2.
Rhein und Main mit Ihren Auen grüß en dich am
deutschen Strom. Künstler und Gelehrte bauen
froh an dir und deinem Dom. Vieler Völker
bunter Schimmer kam zu dir von fern und nah.
heiß geliebt wirst du noch immer, Aurea Moguntia.

3.
Heereslager, Festgesänge, der Kurfürsten Glanz
und Zier, kaiserliches Hofgepränge schmiedeten
die Krone dir. Grauer Lettern edler Flimmer
Gutenberg, dein Sohn, reicht dar.
Heiß geliebt wirst du noch immer, Aurea Moguntia.

4.
Neues Leben deiner Kinder wieder ist in dir
erwacht: Zwei Jahrtausend bist du Künder für
das Licht in dunkler Nacht. Königin der
Fürstentümer, Mater Academia.
Heiß geliebt wirst du noch immer, Aurea Moguntia
Bild von Mainz

Gaudeamus igitur

1.
|: Gaudeamus igitur, iuvenes dum sumus; :|
post iucundam iuventutem post molestam
senectutem
|: nos habebit humus! :|

2.
|: Ubi sunt, qui ante nos in mundo fuere? :|
Vadite ad superos, transite ad inferos,
|: ubi iam fuere. :|

3.
|: Vita nostra brevis est, brevi finietur, :|
venit mors velociter, rapit nos atrociter,
|: nemini parcetur. :|

4.
|: Vivat academia, vivant professores, :|
vivat membrum quodlibet, vivant membra
quaelibet,
|: semper sint in flore! :|

5.
|: Vivant omnes virgines faciles, formosae, :|
vivant et mulieres, tenerae, amabiles,
|: bonae, laboriosae! :|

6.
|: Vivat et res publica et qui illam regit, :|
vivat nostra civitas, maecenatum caritas,
|: quae nos hic protegit! :|

7.
|: Pereat tristitia, pereant osores, :|
pereat diabolus, quivis antiburschius,
|: atque irrisores! :|

Partitur

Im schwarzen Walfisch zu Askalon

1.
Im schwarzen Walfisch zu Askalon,
da trank ein Mann drei Tag',
|: bis daß er steif wie ein Besenstiel
am Marmortische lag. :|

2.
Im schwarzen Walfisch zu Askalon,
da sprach der Wirt: "Halt an!
|: Der trinkt von meinem Dattelsaft
mehr als er zahlen kann." :|

3.
Im schwarzen Walfisch zu Askalon,
da bracht' der Kellner Schar.
|: in Keilschrift auf sechs Ziegelstein'
dem Gast die Rechnung dar. :|

4.
Im schwarzen Walfisch zu Askalon,
da sprach der Gast: "O weh!
|: Mein bares Geld ging alles drauf
im Lamm zu Ninive!" :|

5.
Im schwarzen Walfisch zu Askalon,
da schlug die Uhr halb vier,
|: da warf der Hausknecht aus Nubierland
den Fremden vor die Tür. :|

6.
Im schwarzen Walfisch zu Askalon,
da schlug die Uhr halb neun,
|: da kam der rausgeschmiss'ne Gast
zum Fenster wieder rein. :|

7.
Im schwarzen Walfisch zu Askalon
wird kein Prophet geehrt,
|: und wer vergnügt dort leben will,
zahlt bar, was er verzehrt. :|

8.
Im schwarzen Walfisch zu Askalon
da saß Felicia.
|: Und als sie wieder fortgewest,
da war kein Sekt mehr da. :|